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St. Martin ist wieder komplett

Turmkreuz und Wetterhahn sind zurückgekehrt
Die Dachbaustelle
Datum:
25. Okt. 2017
Von:
Franz Karger
Kunstschmied Kurt Jenal im Gespräch mit Pfarrer Pörtner

Vor einigen Monaten wurde bei einer Begehung des Kirchturms von St. Martin festgestellt, dass die Metallkonstruktion des Hauptstabes des Turmkreuzes korrodiert und eine Sanierung nötig war. Anfang August wurde das Turmkreuz, samt Wetterhahn, von der saarländischen Kunstschmiede Kurt Jenal GmbH demontiert, um es aufzuarbeiten.

Das Kreuz, ohne Wetterhahn, hat eine Höhe von 4,00 m und eine Breite von 1,30 m und der Wetterhahn mit dem Gestänge bis zum Kugellager immerhin eine Höhe von 2,20 m.

Wenn man davon ausgeht, dass so eine Sanierung nur alle 60 bis 100 Jahre vorkommt, dann war die feierliche Segnung durch Pfarrer Stephan Pörtner im Beisein von Pastor Wolfgang Härtel für die Gemeindemitglieder ein ziemlich einmaliges Ereignis.

Das Turmkreuz - noch auf dem Boden

Zur Neu-Errichtung am 14. Oktober 2017 hatte sich der Kunstschmied für die Gemeinde etwas Besonderes einfallen lassen. Nach einem traditionellen Brauch soll in der Abschlusskugel am unteren Ende des Turmkreuzes eine Dokumentenkapsel hinterlegt werden. Die Gemeinde hatte damit die ehrenvolle Aufgabe, dieser Kapsel Dokumente aus unserer Zeit hinzuzufügen, damit unsere Nachkommen anhand des Inhalts erfahren, was die Kirchengemeinde 2017 beschäftigt hat. Was ist uns heute wert, den nachfolgenden Generationen mitzuteilen, was erachten wir für so wichtig, dass wir es in einer Zeitkapsel aufbewahren möchten?

Vorausschauend hatte man geahnt, dass eine Kapsel nicht ausreichen würde und deshalb sind gleich zwei angefertigt worden.

Wetterhahn_Zubehoer-IMG_8093-v.-Franz-Karger

Bei dem Empfang nach der Segnung wurde der Gemeinde erläutert, was sich alles in den Dokumentenkapseln befindet, u.a. ein kompletter Satz von Euromünzen mit dem Prägejahr 2017, eine Systemskizze über die Konstruktion des Turmkreuzes, eine geschichtliche Beschreibung unserer Pfarrgemeinde und Kirche St. Martin von 1952 bis 2011, Fotos der Kirche und der noch nicht gefährdeten Schmetterlingsart eines „Tagpfauenauges“ mit der Darstellung seiner wesentlichen Merkmale (Schmetterlinge – Symbole der Auferstehung), eine Schrift zur Erinnerung an den Verwalter der ganz frühen Loretto-Kapelle, Pater Hermann Schönenbusch mit Bildern der damaligen Loretto-Kapelle als Wallfahrtsort mit dem Gnadenbild „Maria - Hülfe der Christen“, ein RP-Foto des Einschuljahrgangs 2017 der Gemeinschaftsgrundschule an der Kronprinzenstraße, eine Titelseite der Rheinischen Post und des Bilker Boten sowie die aktuelle Ausgabe des Gemeindemagazins Turm⁶.

Ein persönliches Anschreiben aus dem Hier und Jetzt an die Zukunft wurde mit dem Siegel von St. Martin ebenfalls einer der Zeitkapsel beigefügt.

Mit der Fertigstellung der Montage des Turmkreuzes beginnen die Zeitreise der Dokumentenkapseln und der Rest unseres Lebens.

Damit hat der Kirchturm in einigen Generationen eine Menge von uns zu erzählen.