Geistliches Wort:Allerheiligen

Waren sie schon in der Mitmachausstellung „Zwischen Himmel und Erde“ in der Kirche St. Antonius? Wenn nicht, lade ich Sie herzlich ein, die Ausstellung in den nächsten Wochen zu besuchen. Denken Sie nicht: „Das ist ja nur etwas für Kinder!“ Nein, auch Erwachsene können dort viel über die Feste des Jahreskreis erfahren.
Die Station zu „Allerheiligen“ ist meine Lieblingsstation. Man kann inmitten bekannter Heiliger stehen und mal spüren, wie es sich anfühlt, selbst eine Heilige/ein Heiliger mit einem Heiligenschein zu sein.
Bei Heiligen handelt es sich um Menschen, die anderen Menschen in großer Not helfen oder die sich für mehr Gerechtigkeit einsetzen oder die aus ihrer Freundschaft zu Gott eine besondere Kraft schöpfen. Heilige haben dabei immer eine besondere Beziehung zu Gott, denn alles, was sie tun, geschieht stets in vollem Vertrauen auf ihn: Sie vertrauen darauf, dass er ihnen hilft und ihnen beisteht bei ihren Vorhaben. Die Botschaft Jesu bestimmt dabei grundsätzlich ihr Leben, denn sie wissen, dass Gott möchte, dass es den Menschen gut geht.
Das Allerheiligenfest lädt ein, sich die Lebensgeschichten von Heiligen genauer anzuschauen, die zu unterschiedlichsten Zeiten mit ganz unterschiedlichen Problemen ihr Leben im Vertrauen auf Gott gelebt haben. Allen Heiligen ist dabei gemeinsam, dass sie durch ihr Handeln das Leben ihrer Mitmenschen heller und freundlicher gemacht haben. Ihr Leben kann ein Vorbild für uns sein, das uns immer wieder vor Augen führen soll, dass Gott für uns da ist und der Glaube uns Kraft schenkt.
Durch die Taufe sind wir alle zur Heiligkeit berufen. Wir kennen die vielen großen und bekannten Heiligen, aber viele nicht so bekannte Menschen setzen sich mit all ihrer Kraft für andere ein und versuchen da, wo sie sind, so zu handeln wie Jesus es uns vorgelebt und aufgetragen hat.
In diesem Sinne feiern wir am Allerheiligenfest, dass wir alle Heilige sein können. Die ersten Christen nannten sich alle untereinander `Heilige`. Wir denken also an alle Menschen, die versucht haben und versuchen mit ihren Möglichkeiten das Leben der anderen heller zu machen. Wenn wir an Allerheiligen die Gräber unser Vorfahren und Freunde besuchen, können wir ja mal darüber nachdenken, worin diese Menschen uns Vorbild waren und wie sie unser Leben und das von anderen heller gemacht haben.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch, liebe Heiligen, eine gute Zeit des Nachdenkens und Gedenkens.
Monika Lingnau
Gemeindereferentin