Geistliches Wort:Heiliger Petrus
Petrus ist auch nicht immer der große Held. Er versteht manchmal nicht, was Jesus den Menschen vermitteln will. Er wird von Jesus „Kleingläubiger“ genannt, als er beim Versuch über das Wasser Jesus entgegen zu gehen, untergeht. Er und die anderen Jünger haben Angst als das Schiff im Sturm zu kentern droht. Petrus verleugnet Jesus dreimal, als dieser von den Soldaten festgenommen wird. Es gibt einige biblische Erzählungen, in denen Petrus namentlich genannt wird. Auch an diesem Wochenende hören wir von Petrus. Jesus fragt seine Jünger: 'Für wen halten die Menschen den Menschensohn?' Mt 16,13
Petrus antwortet zielsicher: 'Christus, der Sohn lebendigen Gottes' Mt 16,16 Diese Antwort hört sich für uns vertraut an. Sie klingt fast floskelhaft. Aber sie hat verschiedene Facetten:
- Christus, der Gesalbte – ein Auserwählter mit Königswürde
- Sohn – Jesus ist menschgewordener Gott, Gott bei/mit uns und Mensch wie wir
- des lebendigen Gottes – ein Gott, der lebt, der Leben schenkt und nicht tot ist
Jesus stellt die Frage allen Jüngern und wir hören im Evangelium nur die Antwort von Petrus. Was haben die anderen Jünger geantwortet? Und wenn Jesus mich fragen würde: Wer bin ich für Dich? Was würde ich antworten? Wenn er Sie/Dich fragen würde: Wer bin ich für Dich? Wie lautet Ihre/Deine Antwort?
Aber die biblische Erzählung endet nicht mit dem Christusbekenntnis des Petrus, sondern Jesus erwidert dem Petrus etwas. 'Ich aber sage Dir, du bist Petrus, der Fels. … Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben.' Mt 16,18.19 Jesus macht deutlich, welche Rolle der einfache Fischer in der Kirche von morgen einnehmen soll. Der einfache Mann, der auch Zweifel hatte, der nicht immer perfekt war, der Ängste hat, soll zukünftig der Fels sein, auf dem die Kirche steht. Er soll den Stürmen trotzen und den Menschen Halt geben. Petrus soll die Schlüssel zum Himmelreich bekommen. Er wird zum Türöffner für die Menschen, ein Türöffner zu Gott. Jesus traut dem Petrus etwas zu. Jesus sieht das Potential in Petrus, trotz seiner Unzulänglichkeiten. Wenn ich bedenke, dass es bei der Kirche, die Jesus meint, nicht nur um das Gebäude geht, in dem wir uns versammeln, sondern auch um die Menschen, die gemeinsam die Kirche bilden, stellen sich mir weitere Fragen:
- Wie würde Jesus mich oder Sie/Dich bezeichnen?
- Welche Namen würde er mir geben, oder Ihnen/ Dir?
- Welche Eigenschaft würde er mit mir oder Ihnen/Dir verbinden?
- Was vertraut Jesus mir oder Ihnen/Dir an? Was ist meine oder Ihre/Deine Aufgabe in der Kirche von heute?
Ich wünsche Ihnen viele gute und inspirierende Gedanken beim Nachdenken über Petrus und die Aufgaben, die Jesus ihm und uns anvertraut bzw. zutraut.
Ihre Gemeindereferentin Monika Lingnau