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Geistliches Wort:„Macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!“ (Joh 2, 16b)

Jesus zeigt sich im Evangelium des dritten Fastensonntags von einer ganz anderen Seite als wir ihn sonst kennen.
smileys
Datum:
28. Feb. 2024
Von:
Monika LIngnau/pk

In anderen Erzählungen ist er zugewandt, liebevoll und gewaltlos. Aber hier wird er richtig ärgerlich. Er rastet fast aus. Anscheinend ist das Fass zum Überlaufen gekommen. Ich persönlich finde das auch ein bisschen beruhigend, kenne ich es doch durchaus bei mir selbst, dass mir der Kragen platzt, obwohl ich eigentlich immer versuche freundlich, ruhig und abgeklärt zu sein. Das bringt mir Jesus auf der menschlichen Seite etwas näher. 

Aber es kommt mir auch ein weiterer Gedanke: Wenn ich selbst emotional „über“-reagiere, passiert das meistens bei Dingen, die mir ganz besonders wichtig sind bzw. mir sehr am Herzen liegen. War das bei Jesus auch so? 

Er kommt in den Tempel nach Jerusalem, in das Haus Gottes und sieht wie Menschen diesen Ort dafür nutzen, um eigenen Profit rauszuschlagen. Es geht nicht mehr um Gott und seine befreiende Botschaft für die Menschen, es geht den Händlern im Tempel um das eigene Wohlergehen, den eigenen Vorteil. Jesus hat den Eindruck, dass das Treiben im Tempel den Blick auf Gott verstellt. 

In der Fastenzeit sind wir aufgefordert, uns neu auf Gott auszurichten. Wir können darüber nachdenken, was in unserem Leben den Blick auf Gott verstellt. Was sollten wir beiseite räumen, damit Gott wieder mehr in den Blick gerät?

In anderen Bibeltexten wird auch der Mensch selbst als „Tempel Gottes“ bezeichnet, in dem der Geist Gottes wohnt. Das führt vielleicht zu der Frage, was ich im Hinblick auf meinen eigenen Körper in der Fastenzeit tun kann, damit mein Körper ein guter und gesunder Ort ist, in dem Gott gerne wohnt.

Diese beiden Aspekte der Ausrichtung auf Gott möchte ich Ihnen für die verbleibende Zeit bis Ostern mit auf den Weg geben. Vielleicht entdecken Sie ja noch andere!? 

Monika Lingnau, Gemeindereferentin