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Geistliches Wort:Wahrhaftigkeit

„Dieses Volk ehrt mich nur mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir“ Mk7, 6b Dieser Satz aus dem Evangelium des 22. Sonntag, den Jesus in einem Streitgespräch aus dem Ersten (Alten) Testament zitiert, ist schon harte Kost. 
Mensch Reflexion
Datum:
28. Aug. 2024
Von:
Theresa Nolte

„Dieses Volk ehrt mich nur mit den Lippen,

sein Herz aber ist weit weg von mir“ Mk7, 6b

 

Dieser Satz aus dem Evangelium des 22. Sonntag, den Jesus in einem Streitgespräch aus dem Ersten (Alten) Testament zitiert, ist schon harte Kost. 

Ich habe das Evangelium während meiner Exerzitien einen ganzen Tag lang meditiert. Es lohnt sich den ganzen Text Mk 7,1-21 in einer Bibel zu lesen, in der vorgegebenen Fassung fehlen einige Verse.

Heute möchte ich einige meiner Gedanken zu dem Text mit Ihnen teilen. Erstmal fängt der Text damit an, dass sich Menschen versammeln, um Jesus zuzuhören. Aber dann folgt schon ziemlich bald der Aufhänger zum Konflikt zwischen Pharisäern, Schriftgelehrten und Jesus. Es geht um das Händewaschen vor dem Essen. Wenn wir genau darüber nachdenken, wissen wir spätestens seit der Coronapandemie wie wichtig das Händewaschen sein kann, und schließlich bringen wir es schon den kleinen Kindern bei. Kann doch also nicht so falsch sein. Aber Jesus kennt die Pharisäer und Schriftgelehrten gut. Er hat schon öfter Erfahrung mit ihnen und Ihrer Rechthaberei gemacht. Und das ist es auch, was er ihnen vorwirft. Sie halten sich strikt und ohne Erbarmen und Ausnahmen an Reinheitsgebote, aber wenn es um die Sorge um die Nächsten geht, legen die Pharisäer und Schriftgelehrten Gebote gerne ganz weit und zu ihren eigenen Gunsten aus. Aber Jesus geht es in seiner Botschaft um etwas anderes. Bei Jesus steht eine gute Gottesbeziehung und die Sorge und Zugewandtheit zu den Mitmenschen an erster Stelle. Und wenn es um die Nächste/den Nächsten geht, ist allein der andere wichtig und alles andere steht an zweiter Stelle. Jesus erklärt, dass das, was den Menschen unrein macht in den Herzen der Menschen geschieht. Und das gilt nicht nur vor 2000 Jahren, sondern auch für uns heute. Wir sollten alle immer mal wieder unser Reden und Handeln überprüfen. Stimmt es noch mit der Botschaft Jesus überein? Geht es nur um mich selbst oder auch um andere? Wo und wie setze ich meine Prioritäten? Was ist wirklich wichtig im Leben? Wie urteile ich über andere? 

Wenn ich mich und mein Leben auf Gott und Jesus ausrichte, auf diese Botschaft, dann hat das Auswirkungen auf mein Handeln in allen Bereichen (in Gesellschaft, Politik, Beruf, Familie,Kirche und Gemeinde…) meines Lebens.

Wenn ich die Botschaft Jesu ernst nehme, heißt das nicht, dass ich immer lieb und nett sein und „Ja und Amen“ sagen muss. Ich sollte mir meiner Haltungen bewusst sein, diese reflektieren und meine Meinung vertreten wie Jesus es auch getan hat, natürlich immer mit einer gewissen Bereitschaft, die Meinung der anderen zu hören. Es könnte mir ja auch andere Einsichten ermöglichen. Auch Jesus war lernfähig und hat seine Meinung geändert, wie es gleich die folgende Erzählung in der Bibel beschreibt (Mk 7,24-30).

Mein Meditieren der Erzählung von dem Streitgespräch habe ich am Ende in einem einzigen Wort zusammenfassen können:

WAHRHAFTIGKEIT

Ich habe mir vorgenommen, darin mehr zu wachsen und Jesus ähnlicher zu werden, indem ich mich bemühe, wahrhaftig zu reden und zu handeln. Wenn wir als Christen wahrhaftig handeln und reden, werden wir das in die Welt ausstrahlen und man wird uns nicht vorwerfen können, Gott nur mit den Lippen zu ehren. Möge unser Herz immer ganz nah bei Gott sein und unser Handeln bestimmen.

Monika Lingnau, Gemeindereferentin