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Triduum Paschale

Die Feier der Drei Österlichen Tage (im latein. Triduum Paschale) vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung des Herrn bilden den Höhepunkt des liturgischen Jahres.
Auch wenn die drei großen Gottesdienste (Messe vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstag, Karfreitagsliturgie und Osternachtfeier) zeitlich auseinanderfallen, sie gehören aufs engste zusammen und bilden eine unauflösliche Einheit. Dass es sich im Grunde um eine Feier handelt, zeigt ein näherer Blick auf den Verlauf:

  • der Abendmahlsmesse fehlt der sonst übliche Schlusssegen
  • die Liturgie des Karfreitags beginnt ohne Eröffnung und schließt ohne Entlassung
  • und die Osternacht wird ohne den gewohnten liturgischen Gruß eröffnet. 

Man feiert jeweils da weiter, wo man am Vortag aufgehört hat.
Die Liturgie des Triduum Paschale ist besonders reich an Zeichen und Symbolen. Sie sollen möglichst aus sich selbst heraus sprechen. Sinn und Bedeutung erschließt sich aus den Worten und Handlungen in der Liturgie. Daher möge diese kleine Orientierungshilfe zum näheren Verständnis der Drei Österlichen Tage beitragen.

Gründonnerstag
Gründonnerstag
Die Feier der Osternacht beginnt mit einer Lichtfeier im Freien, wo das Osterfeuer entzündet und die Osterkerze gesegnet wird. Die brennende Kerze wird in die dunkle Kirche getragen. Nach dem dreimaligem Ruf „Lumen Christi - Christus, das Licht“ wird das Osterlicht verteilt und das Exsultet angestimmt. Es ist eine feierliche Licht-Danksagung und hat die Funktion einer Ouvertüre, in der schon der Osterjubel und die Bedeutung dieser Nacht anklingen. An die Lichtfeier schließt sich der Wortgottesdienst an. Er gehört zum ursprünglichen Bestand der Osternachtfeier. Vorgesehen sind sieben alttestamentliche Lesungen (zumindest drei sollen gelesen werden) die jeweils mit Psalm und Gebet verbunden sind; unter ihnen kommt der Erzählung vom Durchzug durch das Schilfmeer (Ex 14,15-15,1) höchste Bedeutung zu. Nach dem Gloria, in der die Glocken, Schellen und die Orgel wieder feierlich ertönen, und dem Tagesgebet folgt die Lesung aus dem Römerbrief, das feierliche Osterhalleluja, Evangelium und Homilie (Predigt). Daraufhin erfolgt der dritte Teil: die Tauffeier bzw. Erneuerung des Taufversprechens. In der frühen Kirche ist die Osternacht der eigentliche Tauftermin. Wird keine Taufe gespendet, erfolgt die Segnung des Wassers. Die Gemeinde erneuert, mit brennenden Kerzen in den Händen, das Taufversprechen und wird mit dem geweihten Wasser besprengt. Nach den Fürbitten beginnt der vierte Teil: die Eucharistiefeier. Die Liturgie nimmt ihren gewohnten Messablauf und endet mit einem feierlichen Schlusssegen und Entlassruf.